Frankfurt/ Mannheim (KT)- Pionier-Veranstaltung im Bankensektor: Konferenz „Religion und Finanzen” über Aufwärtstrend von glaubensbasierten Finanzkonzepten.
Zu der zukunftsweisenden, internationalen Konferenz „Religion & Finanzen“ kam jetzt am Institut für Islamische Studien und Interkulturelle Zusammenarbeit IFIS&IZ in Mannheim ein interessiertes Publikum zusammen.
Die KT Bank AG als erste und einzige Bank in Deutschland und in der Eurozone mit islamkonformen Finanzprodukten war gemeinsam mit dem Förderverein Kulturhaus der europäischen Muslime KUDEM Kooperations-Partner der hochkarätigen Veranstaltung.
Muslimische und christliche Wirtschaftsvertreter, international anerkannte Wissenschaftler und Experten, Unternehmer, die Aufsichtsbehörde sowie Rechts-, Religions- und Ethikexperten diskutierten die Rolle von Glaubenssystemen in modernen Volkswirtschaften. Die Referenten reisten aus aller Welt an, von Großbritannien über die Türkei bis nach Malaysia. Koryphäen der Lehre und Praxis informierten ein ausgewähltes Publikum exklusiv über die neuesten Entwicklungen aus dem religiös-ethischen Bankensektor und ihre Auswirkungen auf die Finanzmärkte. Im Mittelpunkt der interdisziplinären Debatte stand der Aufwärtstrend von religiösen Finanzmodellen und ihr Potenzial, den konventionellen Finanzsektor zu verändern. Seit 2015 dabei in aller Munde – die Einführung des zinsfreien und ethischen islamischen Bankwesens im Euroraum.
Gastgeber der prominent besetzten Veranstaltung war der Gründungsdirektor des IFIS&IZ, Prof. Dr. Hüseyin İlker Çınar, der in seinem Eingangsstatement auf die theologischen Grundlagen des islamischen Finanz- und Wirtschaftssystems einging. Als Redner mit dabei waren unter anderem Prof. Dr. Mehmet Asutay von der University of Durham in Großbritannien, der über den Einfluss und die Auswirkung von Religion und Glaube auf finanzielle Entscheidungen und Investitionen am Beispiel der „Islamic Moral Economy“ referierte, Dr. Brigitte Bertelmann vom Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, welche erklärte, wie ethisch nachhaltige Geldanlagen auf der Grundlage christlicher Werte funktionieren und Dr. Ruşen Ahmet Albayrak, Vorstandsmitglied der Kuveyt Türk Beteiligungs Bank, der Ökosysteme des Beteiligungs-Bankings in der Türkei vorstellte. Burhanuddin Bin Lukman von der International Shariah Research Academy for Islamic Finance (ISRA) aus Malaysia, dem Weltmarktführer des islamischen Bankwesens, durchleuchtete die malaysischen Erfahrungen von M&As aus islamischer Perspektive. Die beiden renommierten deutschen Ökonomen Prof. Dr. Volker Nienhaus von der Ruhr-Universität Bochum und Prof. Dr. Matthias Casper von der Universität Münster zogen Vergleiche zwischen dem islamischen und dem ethischen Bankwesen im konventionellen Sektor. Dr. Rüdiger Litten von der Anwaltskanzlei Fieldfisher ging auf die Frage ein „Ist Deutschland ein Islamic Finance-freundlicher Markt?“
Unzählige Parallelen zwischen islamischen und christlichen und anderen ethischen Finanzkonzepten wurden herausgearbeitet, von der strukturellen Verantwortung Einzelner als Mitglieder der Gesellschaft über die Balance zwischen Gewinnorientierung und sozialer Verantwortung bis zu gemeinsamen ethischen Werten und gemeinsamen Ausschlusskriterien wie Spekulations- und Risiko-Geschäfte sowie Intransparenz.
Am Ende des inhaltsstarken Kongresstages waren sich alle einig: Glaubensbasierte Wirtschaftskonzepte wie das islamische Bankwesen können wegweisendes Paradigma für eine alternative Zukunft des Finanzwesens sein – auch in der Eurozone – sowie Treiber für einen Kulturwandel in der Weltwirtschaft.